Stadt Kevelaer

Beschlossene Sache: Gebäudeenergiegesetz und Fortführung der Solarstromförderung

(Kevelaer/Berlin) Endlich Planungssicherheit für Gebäudebesitzer. Nach vier Jahren politischen Ringens hat der Bundestag im Juni endlich die Weichen gestellt. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Streichung des Photovoltaik-Förderdeckels von 52 Gigawatt installierter Leistung wurden beschlossen. Am 03.07.20 konnte endgültig Vollzug gemeldet werden, denn auch der Bundesrat hat beiden Initiativen zugestimmt.

„Die Verabschiedung des GEG war überfällig“, so Dr. Tim Schmidla von der EnergieAgentur.NRW, „denn derzeit gibt es verschiedenste Energie-Verordnungen und -Gesetze, die ordnungsrechtlich alle nebeneinander gelten.“ Die Zusammenführung ins GEG wird somit das energieeffiziente Bauen und Sanieren vereinfachen. Andererseits kommt es gerade noch zur rechten Zeit, denn die EU fordert ab dem kommenden Jahr von allen Mitgliedsstaaten einen definierten Niedrigstenergiestandard für Gebäude, der nun auch endlich für Deutschland erklärt wurde. Dieser entspricht den bereits jetzt geltenden Gebäudeenergie-Standards, weshalb Kritiker des Gesetzes auch eine vertane Chance für den Klimaschutz sehen. „Besser bauen als das Gesetzes vorschreibt, geht aber natürlich immer“, sagt Frau Dr. Nina Jordan von ALTBAUNEU in Kevelaer, „besonders bei der Sanierung eines alten Energiefressers sollte ein bestmöglicher Gebäudeenergiestandard angestrebt werden, um Energiekosten einerseits und Klimaschutz andererseits auf lange Zeit im Griff zu haben.“

Zu einer positiven Einschätzung der Beschlüsse von Freitag werden hingegen die Hausbesitzer kommen, die gerade eine Photovoltaik-Anlage planen. Dazu Nina Jordan weiter: „Mit der Abschaffung des 52-Gigawatt-Ausbaudeckels bleiben Solarstromanlagen attraktiv. Denn jetzt ist klar, dass Besitzer einer Photovoltaik-Anlage auch in Zukunft vergütet werden, wenn sie ihren selbsterzeugten Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Das gibt Planungssicherheit und wird dem Ausbau der Stromerzeugung aus Sonnenenergie einen wichtigen weiteren Schub geben.“

In Kevelaer stieg die Anzahl der Photovoltaikanlagen bereits vor der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes. Im ersten Halbjahr 2020 wurden 43 neue Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen, dies entspricht einen Anstieg von 23% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Nina Jordan ist optimistisch und hofft auf einen weiteren Anstieg, motiviert durch das Ende des Photovoltaik-Förderdeckels. Ob sich eine Photovoltaik-Anlage für Ihr Dach lohnt, erfahren Sie im Solarkataster: https://www.energieatlas.nrw.de/site/karte_solarkataster.

Kevelaer ist Mitglied im landesweiten Netz ALTBAUNEU, das zu Themen rund um Energieeffizienz im Gebäude informiert. Es wird vom Wirtschaftsministerium NRW unterstützt und durch die EnergieAgentur.NRW koordiniert.

Die Klimaschutzmanagerin ermuntert Hauseigentümer in der Wallfahrtsstadt dazu, noch viele weitere Photovoltaik-Anlagen zu bauen.Die Klimaschutzmanagerin ermuntert Hauseigentümer in der Wallfahrtsstadt dazu, noch viele weitere Photovoltaik-Anlagen zu bauen.