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European Energy Award: Witten erhält Auszeichnung in Silber – Minister: „Das Wittener Modell kopieren“

20 nordrhein-westfälische Kommunen und vier Landkreise sind am Dienstag, 13. November, für ihre ganzheitlichen Klimaschutzstrategien und -projekte, kommunalen Förderprogramme und für den Einsatz regenerativer Energien und die Energieeinsparung mit dem European Energy Award in Oberhausen geehrt worden. Rund 120 Verwaltungen aus NRW nehmen derzeit an diesem Energiemanagement- und -zertifizierungsverfahren teil.

„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn sie von allen gemeinschaftlich getragen wird. Die Wende findet vor allem in den Dörfern und Städten statt. Bürgerinnen und Bürger sind genauso gefragt wie die Stadtwerke vor Ort“, so Klimaschutzminister Remmel. „Jede Kommune in NRW sollte ein Klimaschutzkonzept auf den Weg bringen. Der European Energy Award zeigt: Die Energiewende ist ‚made in NRW’. Viele Kommunen haben einen wichtigen Meilenstein erreicht.“ Ein positives Signal sei auch, dass viele Kommunen mit Nothaushalt erfolgreich bei der Umsetzung der Energiewende seien. „Ökonomie und Ökologie sind keine Gegensätze“, so Remmel.

Klimaschutzminister Remmel lobt das Wittener Modell

Als eines von 24 Beispielen dafür, dass „die großen Schlachten nicht nur – oder vielleicht gar nicht – auf den internationalen Bühnen geschlagen werden, sondern Energiewende von unten wächst, als Graswurzelbewegung, die in den Kommunen beginnt“, führte Remmel auch die Stadt Witten an: „Auch das ist ein Modell, das man an anderer Stelle kopieren könnte – und sollte!“ Den Preis für diese Leistung nahmen Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke und Energieteam-Leiter Dieter Weitz entgegen.

Witten betreibt Klimaschutz mit System. Seit mehreren Jahren erfolgt eine stadtgebietsweite umfassende energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung durch Auswechslung von veralteten Leuchtkörpern gegen neue umweltfreundliche LED-Leuchten mit hohem Wirkungsgrad, finanziert aus Landes- und Bundesmitteln.

Die Stadtwerke Witten tragen der starken Kundennachfrage nach Ökostrom Rechnung und machen als eine von wenigen kommunalen Versorgern Strom aus Wasserkraft für private Haushalte, Kleingewerbe und die Wohnungswirtschaft zur Regel. Seit dem 1. Januar 2012 werden daher alle Haushalts- und Gewerbekunden damit versorgt und zwar ohne Ökostromaufschlag. CO2 -Einsparung: ca. 85.000 Tonnen/Jahr.

Seit Mai 2011 verfügt die Stadt Witten über ein in Kooperation mit der Sparkasse Witten installiertes Solarpotenzialkataster. Mit dieser Internet-Karte bekommt der Hauseigentümer nicht nur – ausgehend von Dachneigung, Beschattung, Sonneneinstrahlung und Dachausrichtung – eine belastbare Bewertung, ob seine Dachfläche gut, bedingt oder nicht für eine Solaranlage geeignet ist. Er kann sich zudem ausrechnen lassen, wie viel er investieren muss und wie lange es dauert, bis sich der Kapitaleinsatz amortisiert hat. Auch die CO2 -Einsparung wird angezeigt. Untersucht wurden 42.821 Gebäude, rund 2,5 Millionen Quadratmeter könnten sinnvoll mit Solarmodulen bestückt werden. Das Potenzial für die Stromgewinnung würde ausreichen, um die Privathaushalte bilanziell vollständig zu versorgen.

Insgesamt konnten in Witten 31 Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz aus dem Konjunkturpaket II an Schulen und Sportstätten durchgeführt werden, unter anderem Wärmedämmmaßnahmen an Fassaden, Erneuerung von Heizkesseln, Erneuerung von Beleuchtungsanlagen und Einbau von zwei Blockheizkraftwerken. Höhe der Gesamtsumme der Investitionen: 5,16 Millionen Euro.

Mit dem unlängst fertig gestellten Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt Witten ist im Rahmen zahlreicher Handlungsfelder ein umfangreiches Maßnahmenprogramm definiert worden.

Der European Energy Award (EEA) in Silber

Einen EEA in Silber erhält eine Kommune, wenn sie mindestens 50 Prozent der Maßnahmen umsetzt, die zu Beginn des Prozesses von einem akkreditierten Ingenieurbüro vorgeschlagen wurden. Die Preisträger 2012 sind: Altenberge, Anröchte, Rosendahl, Wenden, Kreis Coesfeld, Kreis Lippe, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Bad Salzuflen, Bergheim, Castrop-Rauxel, Detmold, Emsdetten, Ennepetal, Hamm, Hörstel, Hürth, Lengerich, Marl, Oberhausen, Soest, Vreden, Witten und Drensteinfurt.

In Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen Jahren bereits 92 Kreise, Städte und Gemeinden mit dem begehrten Preis ausgezeichnet, den die EnergieAgentur.NRW für Nordrhein-Westfalen betreut.

Am 26. November werden in Brüssel 25 weitere Awards in Gold an 25 Kommunen aus ganz Europa verliehen, darunter sieben Preisträger aus NRW. Den EEA in Gold gibt es für eine erreichte Punktzahl von mindestens 75 Prozent.

Quellen: EnergieAgentur NRW; Presseinformation des Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen; lk vor Ort.